Brutal, düster, magisch, süchtig machend!

Ihr Lieben <3,

heute früh habe ich ein Buch ausgelesen, das mich seit Langem mal wieder richtig vom Hocker gerissen hat. Drei Schwestern, drei Gaben, sie alle sind dazu bestimmt, Königin zu werden, aber nur eine kann letztendlich den Thron besteigen. Ihr wisst, von welchem Buch ich spreche: „Der schwarze Thron“ von Kendare Blake. Und was soll ich sagen außer: Wow, was für ein Auftakt des Zweiteilers.

Derschwarzethron

Wir treffen auf drei 16-jährige junge Frauen, so unterschiedlich und doch so gleich. Sie sind Drillinge, jede hat eine andere Gabe und jede wächst bei einer anderen Familie auf. Das Band zwischen ihnen scheint zerrissen, die Erinnerungen an ein gemeinsames Leben? verblasst, nur noch ein Schatten, der die eine oder andere manchmal noch ereilt, dann aber schnell wieder verschwindet. Sie alle wurden ihr Leben lang ausgerichtet, Königin zu werden und über ihre Insel zu herrschen. Dafür müssen sie grausame Rituale durchlaufen und letztendlich die beiden Schwestern töten, um selbst zu überleben. Ein perfides Spiel, brutal, düster, grausam.

Katherine ist eine Giftmischerin. Sie wächst bei ihnen auf, wird ihr Leben lang darauf trainiert, immun gegen Gifte zu sein. Die Familie Arron, bei der sie lebt, ist gefürchtet. Sie gelten aus skrupellos, die Menschen haben Angst vor ihnen. Die Stimmung ist düster, distanziert, kühl. Katherine selbst erscheint in diesem monumentalen Gebilde wie eine zerbrechliche Figur. Jemand, der nicht die Fähigkeiten besitzt, dessen Gabe noch nicht so ausgereift ist, wie sie sollte. Sie ist unsicher. Als ihr dann Pietyr zur Seite gestellt wird, verändert sie sich. Sie wird stärker, selbstbewusster. Er soll sie für die Freier trainieren, auf die sie treffen wird. Fünf Männer, die um die Hand der einzig wahren Königin buhlen werden, die als Prinzgemahl an der Seite der Königin die Insel regieren wollen.

Doch alle fürchten Mirabella. Die Elementwandlerin, die eng verbunden mit dem Tempel ist. Sie ist stark, ihre Gabe ausgereift. Sie tanzt mit dem Feuer, wirbelt mit dem Wind, reitet auf den Wellen des Wassers, kurzum: sie beherrscht die Elemente, als wären sie ihr eigen. Doch auch wenn sie so stark ist, hegt sich ein Teil in ihr, der diese Stärke zunichte machen könnte. Sie wird von Träumen heimgesucht. Träume, in denen sie ihren Schwestern begegnet.. eine Mischung aus Erinnerungen, brutalen Morden, Blut,… Diese Träume könnten eine Gefahr für sie werden.

Und dann gibt es noch Arsinoe. Die dritte der Schwestern. Eine Naturbegabte, die noch immer auf ihren Familiaris wartet. Auf ein Tier, das ihr zur Seite steht und ihr gehorcht, mit dem sie verbunden ist und das je nach Stärke ihrer Gabe in unterschiedlicher Gestalt in Erscheinung tritt. So wie bei ihrer Freundin Jules, der ein Puma zur Seite steht und der sie somit zu einer der mächtigsten Naturbegabten überhaupt macht. Da kann Arsinoe nicht mithalten. Sie sieht sich bereits als Verliererin, als Schwächste der drei Schwestern… die aber das Herz am richtigen Fleck trägt und gleich zu Beginn zu einer Sympathieträgerin wird. Ihre Welt wirkt im Vergleich zu den düsteren Leben der Giftmischer und Elementwandler nahezu friedlich. Doch der Schein trügt, niedere Magie wird ihr Leben verändern.

Der Leser taucht im Wechsel immer wieder in die Leben der drei Schwestern ein. Erlebt ihre Vorbereitungen für das Beltane-Fest, an dem die drei ihre Kräfte vorstellen sollen, auf die Freier treffen und das den Startschuss für die Jagd aufeinander gibt. In dem darauffolgenden Jahr müssen sie versuchen einander zu töten, um selbst den Thron besteigen zu können. Während die Leben der einzelnen zunächst weit entfernt voneinander erscheinen, treten im Laufe der Geschichte Figuren in Erscheinung, die die Macht haben, Leben zu kreuzen und – ob gewollt oder ungewollt – miteinander zu verweben.

Der Schreibstil der Autorin schafft eine gewisse Distanz zu den Figuren, die jedoch durch ihre Handlungen wieder aufgehoben werden. Wir betreten eine Welt, in der jedes Mittel Recht ist, um Ziele zu erreichen. Es ist düster, brutal, grausam.. und unsagbar spannend. Die Geschichte hat für mich ein riesiges Suchtpotential. Denn sie watet immer wieder mit neuen, schockierenden Wendungen auf. Man fliegt als Leser nur so durch die Seiten, fühlt sich gejagt wie die Schwestern, liegt auf der Lauer und wartet hinter jeder Ecke auf das nächste düstere Geheimnis, das sich enthüllt, auf die nächste grausame Tat, die geschieht.

Dieses Buch ist wie ein Gift, gegen das es kein Gegengift gibt, wie ein starker Familiaris, der alle anderen in seinen Schatten stellt, wie die geeinte Macht aller Elemente, gegen die keiner eine Chance hat. Man kann der Geschichte nicht entkommen. Ein Meisterwerk!

Wie seht ihr das? Habt ihr das Buch schon gelesen? Die Meinungen gehen ja doch auseinander… ich bin gespannt auf eure! 🙂

Eure

scriptina.regular

8 Kommentare zu „Brutal, düster, magisch, süchtig machend!

    1. Liebe Sophia,
      hab ganz lieben Dank! 🙂 ❤ Ach quatsch… kehr es um und versuch es positiv zu sehen – VORFREUDE! Bei mir stapelt es sich auch, aber mir gefällt das Wissen, dass mir der Lesestoff nie ausgeht… haha.

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